Mark 12

Datum: 1.1.2002 Stelle: Markus 12:1-12 Wer ist der Mensch, der den Weinberg pflanzte? Er ist ein Bild auf Gott, den Vater (Mk.12,11). Wer sind die Weingärtner, denen der Eigentümer den Weinberg verpachtete? Es sind die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Ältesten (Mk.11,27), denn zu diesen sprach Jesus das Gleichnis (Mk.12,12). Allgemein kann man also die ganzen oberen des Judentums darunter fassen. Wer sind die Knechte, die der Eigentümer zu den Pächtern sandte, um von den Früchten des Weinbergs zu empfangen? (Mk.12,2-5) Weil der letzte, den der Eigentümer zu den Weingärtnern sandte, sein Sohn (d.i. ein Bild für Jesus Christus) ist, können die vorher gesandten Knechte nicht die im Neuen Testament von Jesus gesandten Propheten, Schriftgelehrten und Weisen sein (Mt.23,34), sondern es waren die alttestamentlichen Propheten, die die Schriftgelehrten und Pharisäer töteten (Mt.23,29-31.37; vgl. Apg.7,52) oder schlugen (Mk.12,3) oder beschimpften (Mk.12,4). Was sind Beispiele für Propheten, die die Schriftgelehrten und Pharisäer töteten, schlugen oder beschimpften? Herodes ließ Johannes köpfen (Mt.14,10). Die Israeliten rotteten zur Zeit des Elia alle sonstigen Propheten des HERRN aus (1.Kö.19,10; Röm.11,3) und Isebel trachtete auch dem Elia nach dem Leben (1.Kö.19,1-2). Auch im Buch Nehemia steht: »Und sie brachten deine Propheten um, die als Zeugen gegen sie auftraten, um sie zu dir zuückzuführen;« (Neh.9,26). Was sind die Früchte des Weinbergs (Mk.12,2)? Johannes der Täufer war einer der gesandten Knechte, denn er war ein Prophet. Er forderte von den Oberen in Israel Frucht, die der Buße würdig ist (vgl. Mt.3,7-8). Dasselbe forderte er vom ganzen Volk, d.i. dem Weinberg (Mt.3,2). Wie der erste Knecht war auch der Sohn gesnadt, um von den Weingärtnern von den Früchten des Weinbergs zu empfangen (Mt.12,6). Dieser, Jesus Christus, forderte von Israel ebenfalls Buße (Mt.4,17). Die Frucht, die der Eigentümer (Gott) von seinem Weinberg (Israel) bekommen sollte, ist also ein Leben zu SEINEM Wohlgefallen. Es ist wahr, dass der Sohn (d.i. Christus) der Erbe des Weinbergs ist (Mk.12,7): vergleiche Hebr.1,1-2. Was bedeutet, dass der Eigentümer die Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben wird (Mk.12,9)? Datum: 2.1.2002 Stelle: Markus 12:13-17 Nach diesen Worten Jesu (Mk.12,17) sollen wir grundsätzlich dem Staat die Steuern bezahlen; Jesus machte hier keinen Unterschied darin, für was der Staat dieses Geld verwenden würde. Hätte der Kaiser Götzentempel davon bauen lassen, so hätten sie (und wir) die Steuer trotzdem bezahlen müssen, wären aber auch nicht mitschuldig geworden an solcher Gotteslästerung. »Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!« (Mk.12,17): Gottes Reich wächst und besteht trotz dass es gleichzeitig weltliche Reiche gibt und wir diesen auch das geben sollen, was ihnen zusteht. Gottes Reich zu bauen heißt nicht, einen eigenen Ersatzstaat oder »Staat im Staat« aufzubauen, in dem alle Institutionen »christlich« sind. Denn Christus sagte: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt;« (Joh.18,36). Es ist ohne weiteres möglich, gleichzeitig Missionar und normaler Staatsbürger zu sein. So lebte z.B. Paulus: -- »Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns, die wir Römer sind, öffentlich ohne Urteil geschlagen und ins Gefängnis geworfen; und jetzt schicken sie uns heimlich fort? Nicht also; sondern sie mögen selbst kommen und uns hinausführen!« (Apg.16,37). -- »Als sie ihn aber für die Geißelung mit den Riemen ausstreckten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dabeistand: Ist es euch erlaubt, einen Römer, dazu noch ohne Urteil, zu geißeln?« (Apg.22,25). -- »Bin ich aber im Unrecht und habe etwas begangen, was des Todes wert ist, so weigere ich mich nicht zu sterben. Ist aber nichts an dem, dessen diese mich anklagen, so kann mich niemand ihnen zu Gefallen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser!« (Apg.25,11). Ein Diener Gottes darf sich also ohne weiteres auch staatlicher Hilfe bedienen. Datum: 6.1.2002 Stelle: Markus 12:18-27 Im Himmel werden wir alle Singles sein (Mk.12,25). Die Ehe gibt es nicht mehr (Mk.12,25) und sie wird auch niemandem fehlen (Offb.21,4). Was ist der Grund, dass wir im Himmel so gut ohne Ehe auskommen können? Im Himmel ist alles neu (Offb.21,5); die Ehe, die ein Bild ist auf die Beziehung Christi zur Gemeinde (Eph.5,32), hat dann ihre Erfüllung gefunden und ist nicht mehr nötig. Stattdessen gibt es das Vollkommene: Die Hochzeit des Lammes, d.h. die vollkommene Beziehung Christi zur Gemeinde, auf die die Ehe hingedeutet hat (vgl. Offb.21,2-3.22). Das heißt für diejenigen von uns, die schon in dieser Welt ohne Ehe auskommen wollen oder müssen: Je enger unsere Beziehung zu Christus ist, je mehr wir dort investieren, desto weniger benötigen wir die Ehe, desto besser werden wir ohne Ehe auskommen. Wir sollten danach trachten, das Bild der Ehe bereits jetzt in der Beziehung zu Christus zu verwirklichen. Weitere Bestätigung aus der Bibel: »Der Unverheiratete ist für die Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefalle; [...] So ist auch die Frau, die keinen Mann hat, und die Jungfrau besorgt um die Sache des Herrn, daß sie heilig sei am Leibe und am Geist;« (1.Kor.7,32-34). Hier zeigt sich, was eine enge Beziehung zu Christus ist: besorgt sein um Gottes Reich; danach trachten, Christus zu gefallen; nach Heiligkeit an Leib und Geist trachten. Datum: 2.1.2002 Stelle: Markus 12:26 »habt ihr nicht gelesen im Buch Moses« (Mk.12,26): Hier bestätigt Jesus Christus selbst, dass das zweite Buch Mose von Mose selbst geschrieben wurde. Datum: 7.1.2002 Stelle: Markus 12:28-34 Das »Gebot der Liebe« im NT fordert nicht weniger, sondern mehr von uns als die Opfergebote des AT (Mk.12,33)! Die Liebe ist schwerer und kostet uns mehr als ein Opfer! Was fehlte dem verständigen Schriftgelehrten, um »im Reiche Gottes« zu sein statt nur »nicht fern vom Reiche Gottes« (Mk.12,34)? Die Erkenntnis, dass Gott die völlige Liebe des Menschen will, und dass jeder Mensch, auch dieser Schriftgelehrte selbst, dieses Gebot nicht gehalten hat und daher Gottes Strafe verdient hat, bringt uns wie diesen Schriftgelehrten nahe zum Reich Gottes. Denn es macht uns bereit, zu verstehen und aufzunehmen, was uns ins Reich Gottes bringt: die Gnade Gottes, uns durch Jesu Tod am Kreuz unsere Sünden vergeben zu wollen! Die Liebe, die wir zu Gott haben sollen, ist die Art der Beziehung zu Gott, wie Gott selbst sie haben will. Dies ist das Ideal, nach dem wir streben sollten in unserem Leben: Gott zu lieben von ganzem Herzen, von ganzem Verständnis, von ganzer Seele und mit aller Kraft. Und unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst. Das ist die Idealform der Beziehungen! Dann sind wir unserem Gott am nächsten! Unser größtes Vorbild für ein Leben nach diesem Gebot ist natürlich unser HERR Jesus Christus, der Einzige, der es vollkommen erfüllt hat. Gott will nicht Leistung, sondern Liebe; auch die größte Leistung (1.Kor.13,1-3) zählt vor Gott nichts, wenn wir sie aus Selbstliebe statt aus Liebe vollbracht haben. Das Leben aus Liebe zu Gott ist eine Einrichtung für die Ewigkeit (1.Kor.13,8), d.h. auch im Himmel werden wir dies tun. Datum: 7.1.2002 Stelle: Markus 12:43-44 Gottes Maßstäbe sind anders als die der Welt. ER sucht nicht Leistung, sondern Liebe. Größere Liebe zeigt sich in größerer Hingabe: die arme Witwe, die Gott alles gab, was sie hatte, zeigte dadurch größere Hingabe als die Reichen, die Gott das gaben, was sie nicht brauchten. Gott ist es nicht wichtig, wieviel wir haben, sondern welchen Anteil wir IHM davon zur Verfügung stellen. Was heißt das für uns? Die arme Witwe hätte leicht denken können, das, was sie Gott geben könne, sei vernachlässigbar gering, und dass sie dieses bisschen Geld selbst besser gebrauchen könne, war es doch alles, was sie hatte (Lukas sagt: sie war eine »auf ihren Verdienst angewiesene Witwe«; Lk.21,2). Und trotzdem brachte sie Gott diese Gabe, ohne zu wissen, dass gerade sie das meiste in den Kasten einlegte. Fast nichts zu können oder zu haben ist kein Grund, Gott nicht zu dienen - Gott nämlich braucht unsere Leistung nicht, sondern sucht unsere Treue. Wie hier kann jemand, der fast nichts hat, Gott durchaus mehr geben als jemand, der sehr viel hat. Bestätigung durch die Bibel: -- jeder von uns, auch wer im Verhältnis zu anderen reich ist oder große Gaben hat, hat im Verhältnis zu dem, was Gott hat und geben könnte, wenig. Und von jedem will Gott, dass wir uns mit diesem wenigen treu erweisen. So sagte der Herr zu dem Knecht, dem er die meisten Talente gegeben hatte: »Gut, du braver und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!« (Mt.25,21). -- »Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.« (Lk.12,48): Um gleichviel zu geben, muss jeder all das zurückgeben, was ihm anvertraut wurde, wie viel das immer ist. -- 2.Kor.8,3: »Denn ihr kennet die Gnade unsres Herrn Jesus Christus, daß er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet!« Das Vorbild des Gebens ist Christus selbst. ER sagt, dass die Reichen deshalb weniger als die Witwe gegeben hatten, weil sie es von ihrem Überfluss gaben. ER sagt nicht, dass Reiche nicht auch viel geben könnten, wenn sie wie die Witwe alles geben, was sie haben. So nämlich gab Christus, der der Reichste von allen war, all seine Herrlichkeit für uns auf (2.Kor.8,3). Und schenkte uns dadurch seine Herrlichkeit (Röm.8,32, Eph.2,6). Lasst und also Gott alles geben, was wir haben, dazu uns selbst (2.Kor.8,3-5). Egal wie viel das ist, Gott hat viel mehr. Aber ER sucht diese Gabe trotzdem, als Ausdruck unserer Liebe. Und ER lässt sich so durch uns kleine Menschen dienen!
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